Im HSV-Vorstand kracht es. So soll zwischen Sportchef Dietmar Beiersdorfer und HSV-Boss Bernd Hoffmann ein heftiger Streit entbrannt sein. Jetzt muss wohl einer gehen.
Beim Bundesligisten Hamburger SV ist ein Machtkampf zwischen dem Vorstandsvorsitzenden Bernd Hoffmann und Sportchef Dietmar Beiersdorfer entbrannt.
Beiersdorfer hat sich deshalb nach übereinstimmenden Medienberichten mit der Bitte um Unterstützung an den Aufsichtsratsvorsitzenden Horst Becker gewandt. Das oberste Vereinsgremium will sich am Montag mit dem Zwist in der Führungsetage beschäftigen.
Aufsichtsratschef Becker spricht mit Beiersdorfer
"Das Gespräch mit Beiersdorfer dauerte über zwei Stunden, ich nehme seine Probleme sehr ernst", sagte Becker der "Welt am Sonntag": "Ich bin aber der Meinung, dass man sich immer beide Seiten anhören muss, um zu einem Urteil zu finden."
Mit Hoffmann habe er wegen einer Reise nach New York bislang nur telefoniert, sagte Becker. Ein persönliches Gespräch soll schnell folgen. Ob es am Ende des vorgesehenen Krisengesprächs zu personellen Konsequenzen kommt, ist laut dem Aufsichtsratschef völlig offen. "Wir wollen in dieser Besetzung weiter arbeiten, sonst bräuchten wir solch einen Termin ja gar nicht anzusetzen", sagte Becker.
Mehrere Streitpunkte
Hintergrund des Streits ist offenbar eine unterschiedliche Bewertung der vergangenen Saison. Während Beiersdorfer mit dem Erreichen der Europa League zufrieden war, äußerte sich Hoffmann mehrfach enttäuscht über das Verpassen von drei möglichen Titeln und bemängelte öffentlich "fehlende Leidenschaft".
Außerdem gibt es offenbar zur Zeit unterschiedliche Aufasssungen über die Transferpolitik. Bislang hat der HSV noch keinen Zugang zur neuen Saison verpflichtet.
Die beiden HSV-Verantwortlichen sind charakterlich völlig unterschiedlich. Während Beiersdorfer eine zurückhaltende Persönlichkeit ist, der Entscheidungen erst nach gründlicher Analyse trifft und sich selten offensiv in der Öffentlichkeit darstellt, wirkt Hoffmann wesentlich impulsiver und entscheidungsfreudiger und kann sich durch seine offene Art glänzend verkaufen.
Uneinigkeit beim HSV nicht neu
Hoffmann und Beiersdorfer waren aufgrund unterschiedlicher Auffassungen schon in der Vergangenheit mehrmals aneinandergeraten. So hielt Beiersdorfer gegen Hoffmanns Meinung Ende 2006 lange an Trainer Thomas Doll fest.
Anfang 2008 konnten sie sich wochenlang nicht über einen Nachfolger für Coach Huub Stevens einigen. Schon im Vorjahr hatte der Aufsichtsrat die beiden Top-Funktionäre zu einem Krisengespräch gebeten.
Beiersdorfer ist seit August 2002 beim HSV tätig, Hoffmann folgte im Februar 2003. Der Verein erreichte mit beiden fünfmal in Folge einen internationalen Wettbwerb und belegt in der Rangliste der UEFA zur Zeit Platz 13.
spox
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