Es klang so simpel, fast schon lapidar, doch Martin Jol brachte das Leid beim HSV mit seiner Analyse auf den Punkt. "Wenn wir das erste Tor schießen, dann läuft so ein Spiel ganz anders. Aber das ist eben nicht unsere größte Qualität", sagte der Hamburger Trainer und fügte verbittert hinzu: "Wir müssen unsere Chancen kälter nutzen. Darum geht es im Fußball."
Kurz nach seinem Dienstantritt im vergangenen Sommer hatte Jol vorgerechnet, dass man wohl 65 Tore schießen müsse, um am Ende ganz oben mitmischen zu können. Diese Vorgabe konnte die Mannschaft nicht im Ansatz umsetzen. Im Verlauf dieser Bundesligasaison hat der HSV 43 Tore erzielt, weniger als Wolfsburg (67), der FC Bayern (64), Stuttgart (58), Werder Bremen (57), Hoffenheim (56), Leverkusen (54), Borussia Dortmund (53), Hertha BSC (46), Schalke und Hannover (beide 44).
Der Trainer spricht häufig davon, dass seine Spieler "effektiver" werden müssen. Doch intern drängt Jol darauf, zur kommenden Saison einen oder sogar zwei neue Stürmer in den Kader aufzunehmen. Zumal Ivica Olic (22 Treffer bei 47 Pflichtspieleinsätzen) bekanntlich in der nächsten Serie für München auf Torejagd gehen wird.
Vorstandschef Bernd Hoffmann schloss eine Transferoffensive des HSV jedoch aus: "Wir werden keine Harakirieinkäufe tätigen, legen weiterhin großen Wert auf unser Personal- und Gehaltsgefüge", sagte er der WELT.
Ebenso wie Trainer Jol scheint allerdings auch der Hamburger Boss über eine Rückkehr von Rafael van der Vaart nachzudenken, der bei Real Madrid meist nur Reservist ist. Darüber könne man nach dem Ende der Saison reden, betonte Hoffmann: "Man sollte nie etwas ausschließen." Der frühere Kapitän war in der Vorsaison bei 44 Pflichtspieleinsätzen an 37 Toren als Schütze oder Vorbereiter beteiligt gewesen.
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